Eisenacher Aufbruch – Information für Presse und Öffentlichkeit vom 21.02.2023

Die skandalöse Baumfällaktion im Thälmannviertel ist ein Umweltverbrechen.
Wir verurteilen die Gewalt gegen alte und kranke Mitbürgerinnen durch die Polizei.
Wir fordern den sofortigen Rücktritt der Verantwortlichen von Stadtspitze, SWG und Polizei. 

Seit über zwei Jahren engagieren sich die Mitglieder der Bürgerinitiative Thälmannviertel für den Erhalt der 18 alten Bäume am Elefantenspielplatz. Stadtspitze und SWG haben sich niemals zu einer Kommunikation mit den Bürgern zu diesem Standort herabgelassen. Die Belange der Menschen im Wohnquartier, die Belange der Natur, der Umweltschutz interessieren diese Herrschaften nicht!

Immer wieder wurde gebetsmühlenartig vorgebracht, das Neubauprojekt sei doch nur zum Wohle der alten Menschen in diesem Wohngebiet. Wie man wirklich mit dem Wohle der alten Menschen umgeht, konnte man gestern hautnah miterleben.

Trotz Vorwarnung werden vorerkrankte Menschen gewaltsam niedergeworfen. Zwei Notarzteinsätze waren notwendig, um alte Menschen zu versorgen, die doch nur ihre gewohnte Umgebung, die Bäume und eine gesunde Umwelt für ihre Kinder und Enkel verteidigen wollten.

Die Polizei argumentierte, sie helfe doch nur einen demokratischen Beschluss des Stadtrates umzusetzen. Ja, hält man die Bürgerinnen und Bürger denn für dumm? Sie haben doch den ganzen Vorgang verfolgt!

Was ist daran demokratisch, wenn man den Stadtrat über einen Grundstückstausch abstimmen lässt und nicht offen legt, worum es eigentlich geht? Anschließend aber heißt es: „Schluss der Debatte“, denn beim Baurecht hat der Stadtrat nicht mitzureden.

Es ist überdeutlich, es ging NIE um das Wohl der Alten!  Sondern um die Dollar-Zeichen in den Augen von Stadtspitze und SWG. Bäume und Natur wurden dem Profit geopfert!

Welch ein Hohn, dass ausgerechnet am Rosenmontag, wo 12 Bäume niedergemacht wurden, der Newsletter der Stadt Eisenach mailt „Grün, Grüner, Eisenach! Man solle am Infostand der Klimamanagerinnen Wünsche und Vorschläge machen! Wer soll das bitte ernst nehmen? Für wie dumm hält man die Bürgerinnen und Bürger im Rathaus?!

Glückwunsch an die Bürgerinitiative und ihre Mitstreiter. Alle haben viel gelernt in den letzten Jahren. Diejenigen, die den Widerstand in den letzten Jahren trugen, sind äußerst kompetente Streiter für Natur- und Klimaschutz. Sie haben sich aber auch für die Menschen im Viertel interessiert: was sie wünschen und wie man es verwirklichen kann. Kostengünstig und viel schneller als einen Neubau, hätte man alters- und behindertengerechte Wohnungen in den vielen leerstehenden Erdgeschoss-Wohnungen schaffen können!

Mittwochs um 18 Uhr beraten sich die Bürgerinitiative und ihre Mitstreiter jede Woche in der Kulturwerkstatt EA, in der Katharinenstr. 42. Jeder Umweltaktivist ist da willkommen!

Der Widerstand wird nach diesem Rosenmontag nur noch breiter und tiefer werden!
Die Verantwortlichen können sich darauf vorbereiten, dieser Kampf ist noch nicht zu Ende!

Hanna Hofmann, im Auftrag des Vorstandes des Eisenacher Aufbruch

SWG und Stadtspitze lassen mit Polizeihilfe die Bäume beim Elefanten fällen

Am Samstag demonstrierten die Einwohner noch für der Erhalt der Bäume

SWG und Stadtspitze lassen mit Polizeihilfe die Bäume beim Elefanten fällen

Die Mehrheit der Bäume auf dem Elefantenspielplatz wurde heute Nachmittag gefällt.
Wir Aktivisten für den Erhalt der wertvollen alten Bäume sind UNENDLICH WÜTEND und TRAURIG.

Nachdem am Morgen die Baumfällfirma aus Mühlberg wieder abrücken musste, kam sie am nach Mittag mit SWG Chef Wagner, Bürgermeister Ihling und unter dem Schutz der Polizei wieder. Einwohnerinnen und Einwohner, die sich verzweifelt an die Bäume klammerten wurden mit Polizeigewalt weggezogen. Es wurde keine Rücksicht auf kranke Menschen genommen. Eine Aktivistin der Bürgerinitiative Thälmannviertel brach zusammen und der Notarzt musste gerufen werden. Das alles interessierte weder die Polizei noch Herrn Wagner. Erst zum Feierabend, als die Mehrheit der Bäume unter lautstarkem Protest vieler Eisenacher gefällt waren, rückte die Firma erst mal wieder ab.

Was von Stadtspitze und der Mehrheit im Stadtrat hier zu verantworten ist, das ist ein unentschuldbares UMWELTVERBRECHEN und rücksichtslose Machtpolitik gegen Bürgerinnen und Bürger!

Bürgermeister Ihling machte letzte Woche mit Hilfe der Eisenacher Lokalpresse Stimmung für die Baumfällungen zugunsten des Bauprojekts.

Ein Schuft, wer Böses dabei denkt und ihn als Interessensvertreter der SWG sieht. NEIN, er ist natürlich ganz unabhängig, wie es sich für einen Bürgermeister gehört – ODER ETWA NICHT?!

  • Es ginge darum, Wohnungen für alte und behinderte Menschen zu schaffen, damit sie im Wohnviertel bleiben können. GEHT ES WIRKLICH DARUM?
  • Warum werden dann nicht die vielen im Erdgeschoss leerstehenden Wohnungen barrierefrei umgebaut? VIELLEICHT AUS PROFITGRÜNDEN?
  • Für den Umbau von Wohnungen gibt es weit weniger Fördergelder als die Millionen, welche die SWG für einen Neubau erhält. ACH SO – DER PROFIT für die SWG STEIGT!
  • Und der Spielplatz für die Kinder wird ja verlegt und größer und schöner! Aber die laut Planung dafür notwendigen 1,2 Millionen Euro, die will man nicht ausgeben! Vielleicht von Vorneherein ein Ablenkungsmanöver und EINE LUFTNUMMER?!
  • Und die Alten wollen zwar altersgerechte Wohnungen, aber sie wollen auch die Bäume und grüne Lunge im Stadtviertel erhalten und kämpfen dafür seit langem! INTERESSIERT DAS DIE STADT?
  • Ja, dafür hat sie doch ein prämiertes Klimaschutzprogramm und mittlerweile sogar ZWEI Klimamanagerinnen. DAS MUSS REICHEN!
  • Wer Bäume fällt, der kann danach dann richtig was fürs Klima tun und neue Bäumchen pflanzen. Ob die dann wirklich groß werden, weiß man zwar nicht (siehe Bahnhofstrasse). Aber alle Stadtväter und Stadtmütter, die für das UMWELTVERBRECHEN im Thälmannviertel verantwortlich sind, können dann wenigstens GUT SCHLAFEN.

WIR VERSPRECHEN EUCH: WIR SCHLAFEN NICHT!

 

Gegen das ROLLBACK in der Umweltpolitik! Gemeinsam eine lebenswerte Zukunft erkämpfen!

Von 6. bis 18.11. treffen sich die Regierungen der Welt zur UN-Klimakonferenz in Ägypten.
Anlässlich dieses Treffens rufen wir im Wartburgkreis alle friedensbewegten Menschen,
alle denen aus vielfältigen Gründen Umweltschutz am Herzen liegt, die NEIN sagen zu
einer Politik der Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten auf:

Macht mit beim Weltklima-Aktionstag in Eisenach
am 12.11. ab 10 Uhr auf dem Eisenacher
Markt!

Das ist nötig, denn die Welt bewegt sich auf den Abgrund eines Atomkriegs und eine
globale Umweltkatastrophe zu. Die Bundesregierung befeuert diese Richtung mit all dem,
was wir schon glaubten, überwunden zu haben: Atomkraftwerke, Fracking, LNG-Gas,
Kohle. So schnell und nachhaltig hat sich noch keine Regierung von ihren
Wahlversprechen verabschiedet! Wir sind nicht bereit das hinzunehmen und die Welt den
Profiteuren von Krieg und Umweltzerstörung zu überlassen.

Wir klagen die mutwillige Zerstörung der Lebensgrundlagen an und schließen uns zusammen, zum Beispiel:

  • im Thälmann-Viertel, wo die Anwohner gegen Abholzung und Flächenversiegelung und
    für den Erhalt ihres Viertels kämpfen
  • im Werratal, wo sich die Menschen gegen die Umweltzerstörung durch K+S wehren.
  • im gemeinsamen Kampf der Arbeiter- und der Umweltbewegung, so wie die Bergleute im Ruhrgebiet gegen die Politik der verbrannten Erde der Ruhrkohle kämpfen.

Alle beteiligten Kräfte können ihre Flyer, Zeitungen und Literatur auslegen und anbieten.
Es wird ein offenes Mikrophon auf antifaschistischer Grundlage geben.


Bisherige Unterstützer: Montagsdemo Eisenach, Eisenacher Aufbruch, BI Thälmannviertel, Mitglieder der Umweltgewerkschaft, MLPD, Rebell